Aus E-Commerce wird durch das Social Net Social Commerce …
In der FAZ habe ich zwei Artikel zum (an vielen Stellen propagierten) nächsten Entwicklungsschritt des E-Commerce, Social Commerce, und zu den Einflußfaktoren von Web2.0 Technologien auf den Erfolg von Geschäftsmodellinnovationen gefunden.
Die Zeit der Monotonie im Electronic Commerce, als wenige große Anbieter wie Ebay, Amazon oder Otto den Handel im Netz beherrschten, ist vorbei. Denn jetzt drängt eine neue Generation von Online-Händlern auf den Markt, die auf die Mechanismen des Web 2.0 setzen: Nicht mehr die Shoppingseite des Händlers ist die zentrale Anlaufstelle, sondern die Produktangebote verteilen sich auf viele kleine Internetseiten und Blogs, die eine persönliche Beziehung zu ihren Nutzern aufgebaut haben.
Dies ist ein schönes Beispiel für die zunehmende Bedeutung von Konnektivität: Unter dem Stichwort Social Commerce werden Konzepte zusammengefasst, die die Förderung der Vernetzung der Kunden anstreben. Diese erstellen Wunsch- und Empfehlungslisten, arbeiten beim Produktdesign und bei der Auswahl von Features zusammen sowie organisieren eigenverantwortlich den Support in Online-Communities. Dabei wirkt der Trend zu individualisierten Produkten verstärkend, den Gedanken der Mass Customization sollen möglichst viele, unterschiedliche Produkte angeboten werden, die individuellen Kundenwünschen entsprechen.
Und dann das hier im zweiten Artikel:
Da die Software mit neuen Programmiersprachen wie Ajax sehr einfach geworden ist, können Geschäftsmodelle schnell nachgebaut werden.
Nun ja, Ajax als Programmiersprache (und einfache Software), das muss die FAZ noch mal überdenken, aber die Beobachtung ist natürlich richtig: IuK-Technologien können immer weniger zum längerfristigen Erfolg beitragen, diese Kompetenzen werden zunehmend zu (auslagerbaren) Commodities. Wie ich in meiner Diss schreibe:
Manche der neuen Technologien werden sehr schnell von großen Unternehmen adaptiert. In der Folge setzen sie die gleichen innovativen Werkzeuge ein wie kleine Innovatoren und verkleinern so das zeitliche Erfolgsfenster und damit die Erfolgschancen insgesamt für diese First-Mover. Ein Beispiel ist das Startup ODEO das bereits Mitte 2005 innovative Podcasting-Software und ein Podcast-Verzeichnis vorstellte, dann aber schon im Oktober 2005 durch ein vergleichbares Angebot von Yahoo! bedroht wurde.
Mehr dazu, u.a. einige Beispiele, hier: Web 2.0: Aus E-Commerce wird Social Commerce und hier:
Das Internet wird sozial