Fernsehen trifft Internet

Auch die Frankfurter Rundschau wirft einen Blick auf Joost, und findet einige Schwachstellen, nicht nur in Bezug auf die zugrundeliegende Technologie …

Technisch ist die Fernsehübertragung über ein Tausch-Netzwerk höchst komplex. Zwar reicht die Bandbreite vieler Breitband-Nutzer zum Empfang eines TV-Bilds. Auf dem umgekehrten Weg steht aber meist nur ein Bruchteil der Bandbreite zur Verfügung. Das heißt: Die Nutzer können nicht alle Daten direkt weitersenden, die sie empfangen. Die Software muss daher möglichst sparsam mit Videodaten umgehen und die vorhandenen Ressourcen effektiv ausschöpfen. Stehen zu wenig Joost-Nutzer zur Verfügung, muss die Firma selbst als Sender einspringen. Mitunter bleibt der Bildschirm minutenweise schwarz, bevor eine Verbindung aufgebaut ist.

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[…] Das Geschäftsmodell ähnelt dem eines herkömmlichen Fernsehsenders: Die Software spielt Werbeclips ab, die die Zuschauer nicht einfach abschalten können. Zugleich wird der Rückkanal zum Sender geöffnet: Zuschauer könnten sich über das Internet beispielsweise an Quizsendungen beteiligen oder beworbene Artikel kaufen.

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Joost bleibt hinter seinen Versprechungen zurück. So hat das Unternehmen sich von den Rechteinhabern virtuelle Grenzen aufzwängen lassen – die interessantesten Inhalte von MTV, Comedy Central oder National Geographic sind nur in den USA und ausgesuchten Ländern zu empfangen. Die Sender wollen sich mit der Plattform nicht selbst Konkurrenz machen. Für das grenzenlose Internet sind solche Einschränkungen jedoch untypisch. Will Joost als eigenständige Plattform und nicht nur als weiterer Sendekanal seiner Kooperationspartner von sich reden machen, darf das Unternehmen nicht zu viele Einschränkungen akzeptieren.

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