re: re:publica ’09 #negatives
Ja, kritische Anmerkungen gehören auch dazu:
- kein Internet, sei es drum, mich störten ja mehr die fehlenden Steckdosen im Friedrichstadtpalast, der Wechsel zwischen Friedrichstadtpalast und Kalkscheune muss dagegen aufgrund der re:publica Größe mittlerweile sein und steht außer Kritik
- das Blogger-Panel (“Blogs sind im Mainstream angekommen”, ach ja?) und die immerneue Litanei “Blogs generieren zuwenig eigenen Inhalt, sie werden nicht so sehr publizistisch genutzt, … yadda yadda”. Andererseits gab es ja Publikumsfragen nach Blogvermarktung, Archivierungsbestrebungen u.ä. (nicht zu vergessen der gute Mann der Jimbo Wales am Donnerstag allen Ernstes nach der tieferen Bedeutung des Wortes “Wiki” fragte …). Vielleicht war ich nicht Zielgruppe, ohnehin fühle ich mich mit meinem Nischenblog ganz wohl. Themen wie Enterprise Collaboration Consulting und Enterprise 2.0 profitieren ja auch mehr von der Vernetzung mit einer klaren Zielgruppe, der eigene Content kann dann auch durchaus Kommentar bzw. Analyse sein
- Jimbo Wales, der sich offensichtlich keine Mühe gab auf sein Publikum einzugehen (die idR doch Wikipedia kennen sollten) – allein, vielleicht bin ich nicht Zielgruppe, siehe Punkt 2.
- einzelne Vorträge wie bspw. der von T-Mobile, an sich hörte sich “Vom stationären zum mobilen Internet – Herausforderungen und Chancen für Geschäftsmodelle im Shift zum mobilen Web” ja sehr spannend an, allein es war plumpe Werbung.
- der durchaus sympathisch wirkende Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar – mir kam er eher wie ein Teil des Problems als der Lösung vor. Bspw. war seine Reaktion auf Tim Pritlove’s Idee DRM für die Belange der User einzusetzen meiner Meinung nach zu schnell und dabei in altem Denken gefangen. Warum sollte DRM kein Beelzebub sein der so manchen Teufel vertreibt? Peter Glaser will eine user-getriebene Suchmaschine, es sollte doch machbar sein eine user-getriebene (OpenSource-)DRM-Lösung zu bauen. Andererseits wendet sich Schaar gegen Lobbyismus der Datensammler und fordert die re:publica-Anwesenden auf aktiv auf ihre MdB zuzugehen, ein Fall von “irgendwie unentschieden”